Meine Liedertexte

Hier ein paar Liedertexte für Sie, zum Mitsingen oder einfach zum Nachlesen.
Da Schurli, da Peter und i

Wa i heut erst geborn, mochat i mir echt Sorgn,
um die Zukunft da Welt, wia des ois weitergeht.
Jedn Tog wird mir kloa, es is nix mehr wias woa
do vergeht ma die Freud und i denk an die Zeit.

An die Zeit wo da Schurli, da Peter und i
unsere Lausbuamstreich vergiss i nie.
Nix homa g'hobt, an Ideen woan ma reich,
Kinder von heut tan ma lad im Vergleich.

Heut kriagns ois um vü Geld, doch wos wichtig is fehlt,
und vor lauter Studiern homs a ausbrennte Birn.
Kana greift mehr in Dreck, olles Alte muass weg,
jo de Welt draht verkehrt, heut hot nix mehr an Wert.

In da Zeit wo da Schurli, da Peter und i,
solchene Zuaständ, de wolltn wir nie.
Hom ma 10 Schilling kriagt warn mia scho reich,
wonn i des olles mit heute vergleich.

Um uns hot se neamt gschert, uns hot niemand belehrt,
wia des Lebn funktioniert hom mia selber kapiert.
Do woa vü Hausverstond in am schleissign Gwond,
leicht verwegn und verdorbn, is aus jedem wos wordn.

Aus'm Schurli, aus'm Peter, jo und a aus mir,
und i bin gonz ehrlich donkboa dafür.
Dass so vü Mist no net gebn hot wie heut,
domois, des woa eine traumhofte Zeit.

Heut is olles global, d'Konkurrenz is brutal,
jo die Menschheit is dumm, bringt se gegnseitig um.
Weil a jeder ois wü, dort homs nix, da homs z'vü,
wonn ma des net kapiern, wird des nie funktioniern.

Aber i wü net immer nur nochdenklich sein,
Schurli und Peter, heut lad ich euch ein.
Moch mas wie früher, jo i bin bereit,
trink ma auf unser vergongene Zeit.

Solo

Jo im Lebn, des is kloa, do bleibt goanix wias woa,
Guat und Schlecht, Freud und Leid - ois vergeht mit da Zeit.


Text und Musik: Karl Kranabetter ♦ Neukirchen, Oktober 2002

Ich bin ein Egoist

I moch mir goa kane Sorgn
und leb von heute auf morgn.
I schau nur, dass mir mei Bier net ausgeht,
mei Futter kriagt niemois de Dritte Welt.
I gib nix her, na auf kan Foi,
schließlich leb i jo nur amoi.
I hob scho vü Leut des Lebn vermiest,
weil ich bin ein Egoist.

I reiß mi net um Bekonnte,
um so schmierige Freund und Verwondte.
Mi interessiert weder Friedn no Kriag,
de scheiß Politiker mochn mi miad.
Ich bin ein echtes Genussschwein,
Liebe tausch ich gegn Sex ein.
I bin a Monn den a Frau nie vergisst,
weil ich bin ein Egoist.

I bin a odrahter Trixer - na jo!
und ihr seid's für mi lauter Wixer.
Arbeitn des is mir unongenehm,
leckts mi am Oasch, Hauptsoch i hobs bequem.
I hoss Emanzn und Zicken,
de Schleimer, de Schwitzer und Dicken.
Ich bin ein leidenschaftlicher Sadist,
gnadenlos ein Egoist.

Jo i leb guat vom Strawanzn,
olle Veroaschen und Pflanzen.
Doch es is selten, dass mir olles passt,
wos se heut obspüt, is e ois a G'frast.
Ob und zua hob i an Ziagl,
donn sog i zu mir im Spiagl
Du bist der Schönste, der Größte ? du bist,
unschlogboa ein Egoist.

Und zu besonderen Zeiten,
zag i mei g'fährlichste Seitn.
Donn lod i euch olle Ungustln ein,
jo i konn ungemein gastfreundlich sein.
Noch a paar Stundn und Rundn,
do is meine Hemmschwelle gschwundn.
Donn sog i dir, wos für Oaschloch du bist,
schleichts euch, und hauts euch am Mist

I scheiß auf Rang und auf Titel,
auf very important people.
Wonn ana bled wird, hau io eam aufs Doch,
wonn wo wer draufgeht, na i rea kan noch.
Mitleid gibt es bei mir keines,
wei i zähl nur mi und nur meines.
I bin so ana der s'Lebn genießt,
rücksichtslos ein Egoist.

Und wonn du glaubst, dass du mi übertriffst,
denk ich mir - scheiß Egoist! - ha ha ha - jo!!


Text und Musik: Karl Kranabetter ♦ Neukirchen, Mai 2003

Früher oder später

Früher woan ma fesch und jung
leichtsinnig bis monchmoi dumm
Jo mia hom uns oft verliebt
und so monches Herz besiegt
Später is ois onders wordn
vü von ollem geht verlorn
Amoi traurig, amoi froh
des kummt sowieso

Früher oder später
kummt jeder drauf
s'Leben is wias Wetter
drum pass guat auf
Jo es ko so sche sei
so schiach und koit
Es kriagt nie jeder
wos eam grod gfoit

Früher hot's so vü net gebn
umso schwerer woa des Leben
Trotzdem woan domois de Leut
weit zufriedener ois heut
Leutln wos is aus uns wordn
homa leicht den Weg verlorn
Ohne Moß und ohne Zü
wo fahrn mia heut hi

Früher oder später
kummt jeder drauf
s'Lebn is wias Wetter
drum pass guat auf
Jo es is net oiwei
olles gerecht
Moncher kriagt goa nia
des wos a mecht

Darum Leutln horchts ma zua
gebts amoi a weng a Ruah
Mochts net oiwei so vü Wind
der uns eh net weiter bringt
Bleibts amoi a wengerl steh
s'ko net oiwei aufwärts geh
Immer no mehr hot kann Sinn
seits doch amoi zfriedn

Früher oder später
kummt jeder drauf
Oamoi geht's owe
oamoi bergauf
Gestern hot no d'Sunn gscheint
heut stehst im Regn
Jo und wias morgn wird
werdn ma scho sehn - falls ma no lebn


Karl Kranabetter ♦ Neukirchen April 2004